„Biodiversität und Backqualität“ – unter diesem Titel steht eine von der AbL NRW organisierte Online-Veranstaltung. Nach Fachvorträgen von Dr. Carl Vollenweider, Co-Geschäftsführer der Forschung & Züchtung Dottenfelderhof, und Anke Kähler, Vorstandsvorsitzende Die Freien Bäcker e. V., schließt eine offene Diskussionsrunde an, zu der alle Teilnehmenden herzlich eingeladen sind. Die Veranstaltung findet am 23. März im Rahmen des Projektes „Ackervielfalt“ statt und wird gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Derzeit werden in der Landwirtschaft nur einige wenige Hochleistungssorten verwendet. Kennzeichnend für diese Sorten sind die homogenen Pflanzenbestände. Mit dem Ziel, die biologische Vielfalt in den Sorten und Anbausystemen zu erhöhen, verfolgt die ökologische Pflanzenzüchtung alternative Ansätze. Dr. Carl Vollenweider von der Forschung & Züchtung Dottenfelderhof stellt in seinem Vortrag unter dem Titel „Vielfalt in der Landwirtschaft durch ökologische Sorten und Populationen erhöhen“ diese Ansätze anhand konkreter Beispiele vor und erläutert, welche Auswirkungen damit verbunden sind.
In ihrem Vortrag „Anbau und Verarbeitung von heterogenen Weizenpopulationen“ erläutert Anke Kähler, Vorstandsvorsitzende Die Freien Bäcker e. V. und Bäckermeisterin, wie heterogene Weizenpopulationen als eine der Innovationen der ökologischen Pflanzenzüchtung von Handwerksbäckereien und ihrer Kundschaft aufgenommen werden. Sie erklärt, warum regionale Wertschöpfungsketten dabei von Vorteil sind, und präsentiert einen Kurzfilm, der im Rahmen des BAKWERT-Projektes www.weizenvielfalt.de in Zusammenarbeit mit Akteur:innen der gesamten Wertschöpfungskette produziert wurde.
Anknüpfend an die Ausführungen zu Anbau und Verarbeitung von heterogenen Weizenpopulationen informiert Anke Kähler in einem weiteren Vortrag unter dem Titel „Die Bewertung der Backqualität von Weizen steht auf dem Prüfstand“ über den aktuellen Stand einer möglichen Neubewertung der Backqualität von Weizen, die längst überfällig ist. Spätestens seit den 1990er Jahren stellen Bäcker:innen immer wieder fest, dass die Aussage „nur ein hoher Rohproteingehalt des Weizens garantiert gute bis sehr gute Backergebnisse“ immer weniger zutrifft. Auch angesichts der Thematik der heterogenen Populationen drängt die sachgerechte Aktualisierung der Bestimmung der Backeigenschaften von Weizen mehr denn je; daran gekoppelt ist ebenso die Aktualisierung der monetären Bewertung. Anke Kähler berichtet aus eigener Anschauung von Überlegungen der Getreide-, Mehl- und Backbranche und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), wie das System entlang der Wertschöpfungskette reformiert werden kann.
Die Veranstaltung findet über Zoom statt, beginnt um 19:00 Uhr und endet gegen 21:00 Uhr.
Anmeldung bitte per E-Mail an nrw[at]abl-ev.de oder telefonisch unter 02381 9053170.
Den Zugangslink erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung einige Tage vor der Veranstaltung.